EIN Ex 25,31 „Verfertige auch einen Leuchter aus purem Gold! Der Leuchter, sein Gestell, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blüten sollen aus einem Stück getrieben sein. 32 Von seinen Seiten sollen sechs Arme ausgehen, drei Leuchterarme auf der einen Seite und drei auf der anderen Seite. 33 Der erste Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen, und der zweite Arm soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen; so alle sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. 34 Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein, 35 je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 36 Seine Knospen und die Arme sollen ein Ganzes mit dem Schaft bilden; das Ganze soll ein Stück aus getriebenem purem Gold sein. 37 Dann mach für den Leuchter sieben Lampen, und setze seine Lampen so auf, daß sie das Licht nach vorn fallen lassen; 38 dazu Dochtscheren und Pfannen aus purem Gold. 39 Aus einem Talent puren Goldes soll man den Leuchter und alle diese Geräte machen. 40 Sieh zu, daß du ihn nach dem Muster ausführst, das du auf dem Berg gesehen hast“.
Wie es schon auf früherer Seite der vorliegenden Arbeit gezeigt wurde, wenn man in jeder einzelnen von sechs Perikopen die Anzahl der hebräischen Wörter erforscht, die in einer von zwei folgenden Gruppen vorkommen (die Gruppen wurden infolge allseitigen Suchens auserwählt):
dann erhält man das oben dargestellte Diagramm für sechs Perikopen. Es ist in seiner Form der 6-armigen Menora so ähnlich!: die längsten Arme und die längsten Säulchen sind auf beiden Enden, die kürzesten Arme und die kürzesten Säulchen befinden sich in der Mitte.
Es ist bemerkenswert, dass es eine auffallende Ähnlichkeit zwischen der oben vorstellten Menora – dem 6-armigen Leuchter – und der 6-teiligen literarischen Struktur von Ex 1-18 gibt. Dieser Leuchter war eins von wichtigeren sakralen Elementen, die von Gott im Rahmen des zwischen Ihm und Israel am Berg Sinai geschlossenen Bundes befohlen wurden. Der Leuchter sollte innerhalb des Zeltes – der Heiligen Wohnstätte – vor den Vorhang, der das Heiligtum vom Allerheiligsten trennt, gestellt werden, dort, wo sich die Lade der Bundesurkunde befand. (vgl. Ex 26,35). Daraus lässt sich folgern, dass Ex 1-18 als Bundestraktat, der literarisch auf 6-teiliger Struktur aufgebaut wurde, auch den höchsten sakralen Rang hat. Er spielt eine so wichtige Rolle, denn er ist Zeugnis vom ersten, ursprünglichen Bund zwischen Gott und dem ganzen Israel. Dieser Bund wurde noch vor dem Sinai-Bund geschlossen, und zwar während des Durchzugs beider Kontrahenten zwischen den Hälften des zerschnittenen Schilfmeeres (des Roten Meeres). Deshalb soll der 6-armige Leuchter im Sinai-Bund daran erinnern, dass alles, was Gott befohlen und wozu Er sich im früheren Bund verpflichtet hat, eine endgültige Fortsetzung im folgenden Bund hat.
Vom Zusammenhang zwischen Menora und Bund des Pascha/des Exodus zeugt auch:
Im Alten Testament kann man das Fortsetzungsrecht der Bundesverpflichtungen entdecken: wenn Gott zuerst einen und nachher folgende Bünde schließt, dann gibt Er bei jedem nächsten Bund nicht nur neue Anforderungen, sondern auch bewahrt das, was in früheren Bünden gültig war. Gott hat mit Abram (später genannten Abraham) dreimal einen Bund geschlossen, wovon die Rede im Buch Genesis ist:
Die Pflicht der Beschneidung, die auf Abraham und seine Nachkommen im zweiten von diesen Bünden (vgl. Gen 17,10-14) auferlegt wurde, war und ist bis heute wichtig für jeden Israeliten, der in diesem Bund verharren will.
Deshalb erinnert Gott im Pascha-Bund an die Notwendigkeit der Beschneidung, und tut es auf folgende Weise:
Dasselbe Fortsetzungsrecht soll in Rechten bemerkt werden, die Gott im Rahmen des Sinai-Bundes gegeben hat.