Ist es heute notwendig, einen hebräischen Text zu lesen, wenn wir über gute, allgemein anerkannte Bibelübersetzungen in den Muttersprachen verfügen?
Die Antwort gibt Papst Pius XII in der Enzyklika Divino afflante Spiritu [1]: „Ist es doch Pflicht des Exegeten, auch das Kleinste, das unter der Eingebung des Heiligen Geistes aus der Feder des heiligen Schriftstellers geflossen ist, mit größter Sorgfalt und Ehrfurcht aufzugreifen, um dessen Gedanken möglichst tief und vollständig zu erfassen. Daher soll er gewissenhaft daran arbeiten, sich eine immer größere Kenntnis der biblischen und auch anderen orientalischen Sprachen anzueignen, und seine Schriftauslegung durch alle die Hilfsmittel führen, die die verschiedenen Zweige der Philologie bieten“.
Und dann über den Urtext der Bibel:
„vom heiligen Schriftsteller selbst geschrieben, hat er höhere Autorität und größeres Gewicht als jede, sei es auch die beste, Überlieferung aus alter oder neuer Zeit“.
Geehrter Leser!
Wenn wir uns der Tragweite der Aufgabe eines korrekten, präzisen Ablesens der Heiligen Schrift als göttlicher Offenbarung bewusst werden (diese Aufgabe ist immerfort aktuell), dann sollen wir mit unserem Gebet gegenwärtige Biblisten unterstützen, damit sie treu seinen Pflichten nachkommen!